Zwischen Ruinen und Wildnis – Die Riserva Naturale Monterano

🏞️ Verborgene Geschichte inmitten wilder Natur

Versteckt in den bewaldeten Hügeln nördlich von Rom liegt ein Ort, der zugleich verfallen und faszinierend, einsam und voller Geschichte ist: die Riserva Naturale Regionale Monterano. Die ehemalige Stadt Monterano wurde im 18. Jahrhundert aufgegeben – zurück blieb eine beeindruckende Kulisse aus Ruinen, eingebettet in eine Landschaft aus Schluchten, Wäldern und schwefelhaltigen Quellen.

Drohnenansicht der Monterano-Ruinen auf einer bewaldeten Hügelkuppe, umgeben von leuchtenden Herbstfarben.
Hoch über dem Blätterdach des Waldes erheben sich die alten Ruinen von Monterano wie eine vergessene Festung – eingehüllt in goldenes Laub und zeitlose Stille.

🌳 Eine Ruinenstadt voller Geschichten

Die Ruinen der antiken Stadt Monterano liegen auf einem bewaldeten Tuffplateau mit spektakulärem Ausblick auf die umliegenden Hügel. Einst von Etruskern besiedelt, blühte Monterano im Mittelalter auf und wurde im 17. Jahrhundert unter der Familie Altieri neu gestaltet. Ein Vulkanausbruch, eine Malaria-Epidemie und zuletzt die Zerstörung durch Napoleons Truppen führten zum Niedergang der Stadt.

Heute erinnert kaum mehr etwas an das einstige Leben – und doch sprechen die Ruinen eine eindrucksvolle Sprache.

🏛 Chiesa e Convento di San Bonaventura

Die Ruine der Kirche San Bonaventura ist eines der bekanntesten Fotomotive in Monterano. Entworfen von Gian Lorenzo Bernini, besticht sie durch ihre barocke Fassade und ihre malerische Einbettung in die Natur. Efeu und Sträucher haben die Mauern zurückerobert, wodurch ein fast mystischer Eindruck entsteht. Die Kirche war Teil eines Franziskanerklosters, das einst das geistige Zentrum der Stadt bildete.

Ruinen der Kirche und des Klosters San Bonaventura im Naturpark Monterano, von oben gesehen. Das Renaissancebauwerk liegt friedlich inmitten des herbstlichen Waldes.
Die beeindruckenden Ruinen des ehemaligen Franziskanerklosters San Bonaventura im Naturpark Monterano – ein stiller Zeuge barocker Architektur, versteckt im Wald.

🏢 Der Palazzo Ducale – Adel zwischen Verfall

Etwas weiter westlich ragt der gewaltige Palazzo Ducale über das Tuffplateau. Auch dieses Bauwerk wurde unter der Familie Altieri im 17. Jahrhundert errichtet. Trotz seines ruinösen Zustands lässt sich die einstige Pracht des Adelssitzes noch erahnen. Innenhöfe, Treppen und die markanten Fensteröffnungen sind gut erkennbar. In Kombination mit dem Blick auf das angrenzende Aquädukt und die umgebende Hügellandschaft bietet sich hier ein idealer Ort für Drohnenaufnahmen.

💦 Schwefeliges Wasser und versteckte Schluchten

Ein weiteres Naturwunder der Riserva ist der Wasserfall Cascata della Diosilla, dessen schwefelhaltiges Wasser rötlich-braune Felswände herabstürzt und in einen milchig-türkisen Pool mündet. Von hier fließt der kleine Bach weiter in Richtung der tief eingeschnittenen Schlucht namens Fosso del Bicione. Moose, Farne und umgestürzte Bäume verleihen dem Tal eine fast urzeitliche Atmosphäre. Besonders im Herbst bietet sich hier ein farbenfrohes Naturschauspiel.

🚗 Geheimtipp für die Anreise

Der offizielle Parkplatz ist zwar ausgeschildert, aber über eine extrem schmale und teilweise unebene Straße nur schwer zu erreichen. In der Nebensaison ist der Zugang außerdem häufig geschlossen.

Geheimtipp: Der kleine Wanderparkplatz am Beginn der Schlucht ist über eine gut asphaltierte, schmale Straße zugänglich. Von Canale Monterano kommend biegt man auf die SP3A ab, nach etwa 1,2 km zweigt rechts eine kleine Straße ab – leicht zu übersehen, da nicht als offizieller Zugang gekennzeichnet. Am besten folgt man direkt den Koordinaten: N42° 07.896′ E12° 05.427′. Von hier aus sind es etwa 1,2 km Fußweg zu den Ruinen – ein lohnender Einstieg in dieses verborgene Areal.

🎨 Kulisse für Film und Fotografie

Die surreale Stimmung der verfallenen Stadt hat bereits zahlreiche Regisseure angelockt. Monterano war Drehort für Filme wie Ben Hur oder Il Marchese del Grillo. Auch für Fotografen und Videokünstler bietet der Ort eine Fülle an Motiven: von Drohnenüberflügen über Ruinen bis zu stillen Wasserläufen im Morgendunst.

🔹 Fazit: Ein Ort für Entdecker

Die Riserva Naturale Regionale Monterano ist kein klassisches Touristenziel. Wer sich jedoch auf den Weg macht, wird mit einer eindrucksvollen Mischung aus Natur, Geschichte und Fotogenie belohnt. Ob als stiller Wanderer, neugieriger Entdecker oder ambitionierter Drohnenpilot – dieser vergessene Ort hinterlässt bleibenden Eindruck.

📍 LageProvinz Rom, Latium, Italien
🏰 HighlightsRuinen von Monterano, San Bonaventura, Palazzo Ducale, Aquädukt, Cascata della Diosilla
🕰️ Beste BesuchszeitFrüh morgens für magisches Licht und wenig Besucher
🥾 EmpfehlungGute Wanderschuhe, da teils unebener Boden und Wurzeln
🚗 AnreiseOffizieller Parkplatz oder kleiner Wanderparkplatz
(Koordinaten: N42° 07.896′ E12° 05.427′)
🐕 Mit Hund?Ja, Hunde sind erlaubt
🎟️ EintrittKostenlos
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